KUNSTTHERAPIE ALS SELBSTERFAHRUNG


Der Fotograf ist kein ausgebildeter Therapeut und das Shooting ist keine anerkannte Therapie im medizinischen Sinne. Der Fotograf ersetzt nicht den professionellen Therapeuten!


Aufgrund von Gesprächen mit Amateur-Fotomodels habe ich erkannt, dass ein gewisser therapeutischer Effekt bei den Models gewollt und ein starkes Motiv ist, vor der Kamera zu posieren. Kaum eine Frau glaubt von sich in allen Attributen den gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen. Je kritischer die eigene Wahrnehmung des Models, umso verstärkter trat dieser therapeutische Effekt auf. 

 

 

Ich vermute, dass das Motiv der Frauen, die einmalig oder regelmässig modeln, auf dem Bedürfnis basiert, sich mit den eigenen Ängsten zu konfrontieren, sich zu exponieren um dadurch Blockaden zu überwinden. Als Resultat nannten die meisten Frauen, dass sich dadurch ihre Eigenwahrnehmung verändert hat und so auch das Selbstbewusstsein gestärkt wurde. 

Kunsttherapie

 

Kunsttherapie ist eine anerkannte Therapieform. Ziel der Kunsttherapie ist, in nonverbalen Kontakt mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu kommen. Formen der Therapie sind sehr vielfältig: Malen, Töpfern, Tanz, Musik usw. In der klassischen Kunsttherapie "Fotografie" fotografiert die Person ihre Umwelt und sich selbst, zum Beispiel im Spiegel. Die in der Kunsttherapie geschaffenen Werke sind die Grundlage für die Reflektion mit einer Therapeutin. 

 

Fotomodel als Selbsterfahrung

 

Die Foto-Model-Kunsttherapie unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten. Das Fotoshooting liefert eine Aussensicht, nämlich die des Fotografen. Die Bilder werden inszeniert, sind also stärker als ein „Selfie“ (Selbstportrait) im Spiegel. In der Regel wird das Shooting in einem Fotostudio durchgeführt. Alles Unnötige, das ablenkt wird weggelassen, die Person steht eindeutig im Fokus. Das Model ist aber nicht nur passiv vor der Kamera. Durch das Posing (Körperhaltung) und den Gesichtsausdruck gestaltet das Model die Bilder wesentlich mit. Durch die künstlerische Inszenierung und Verfremdung (Schatten, Licht, Perspektive, Bildausschnitt) wird es dem Model möglich eine Aussensicht auf die eigene Erscheinung nachzuvollziehen. Zudem können auch andere, realitätsferne Rollenbilder ausprobiert werden.

 

Ein weiterer entscheidender Faktor ist, dass bei dem therapeutischen Shooting in den Bereichen von Portrait bis Akt fotografiert wird. Die Überwindung zur Entscheidung sich nackt fotografieren zu lassen ist ein wesentlicher Teil der Auseinandersetzung mit dem „ich“. Das Model ist beim Akt-Shooting (im geschützten Rahmen) nicht nur ohne textile Hüllen sondern auch ohne andere unsichtbare „Schutzmauern“. Dadurch wird die Exposition deutlich verstärkt. Akt ist aber nicht Pornografie. Aktbilder sind ästhetische, künstlerische und respektvolle Darstellungen des menschlichen Körpers. Wichtig ist, dass der Fotograf nicht Teil des sozialen, familiären Umfeldes ist. Er ist nur der Fotograf, der die Bilder macht, das Instrument, damit die Bilder entstehen können. Die vertrauensvolle, freundliche Beziehung Model-Fotograf beschränkt sich auf die Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung bis zu Ablieferung der Fotografien. 

 

 Ziele der Fotomodel-Kunsttherapie

• Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens

• Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins

• Selbsterkenntnis, Erkennen neuer Facetten der eigenen Persönlichkeit

• Abbau von Hemmfaktoren

• Grundlage für therapeutische Arbeit mit Fachleuten

 

Kontraindikationen

Die Fotomodel-Kunsttherapie ist nicht geeignet für Personen mit akuten psychischen Erkrankungen.

Unmündige Personen und Personen unter 18 Jahren sind ausgeschlossen.

 

 Module 

 

1. Normales TfP-Shooting (kostenlos)

Model und Fotograf unterzeichnen einen TfP-Vertrag (Time for Pictures). Dieser Vertrag definiert, dass der Fotograf die Fotos lediglich für sein Portfolio (Referenzarbeiten) verwenden darf. Weder Model noch Fotograf werden bezahlt. Jeder trägt seine eigenen Kosten. Zum Shooting darf eine Begleitperson mitgenommen werden. Das Model erhält eine Auswahl bearbeiteter Bilder sowie sämtliche Rohbilder in Datenform zur freien Verwendung

 

2. Fotomodel-Erfahrung 

In einem Model-Therapie-Vertrag wird festgehalten, dass es dem Fotografen untersagt ist, die Bilder in irgendwelcher Form Dritten zugänglich zu machen. Alle Rechte verbleiben beim Model. Das Model erhält eine Auswahl bearbeiteter Bilder sowie sämtliche Rohbilder in Datenform (DVD) zur freien Verwendung. Zusätzlich bekommt das Model mindestens 5 bearbeitete Bilder als Laserprint. 

Eine Begleitperson aus dem Freundes- und Familienkreis des Models beeinträchtigt das Empfinden und Verhalten des Models und ist deshalb beim Shooting unerwünscht. Auf Wunsch kann eine Therapeutin anwesend sein (Zusatzkosten). 

Kosten: Studiomiete (2 Stunden), Spesen, Bildbearbeitung, Prints pauschal CHF 250.-

Allenfalls Zusatzkosten nach vorgängiger Vereinbarung und Aufwand für mehrere Vorbesprechungen, ausserordentliche Reisekosten, Begleitung durch professionelle Therapeutin, Visagistin, Hair-Stylistin, hochwertige Fotoprints, besondere Requisiten.